Texte | Anke Fischer

Novembergedicht

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Grau tröpfelnde Sehnsucht
seufzt über den See
und verhallt
am anderen Ufer.

Kahle Baumkronen
wenden sich ab.

Regen wäscht
Wärme aus.

Laub knirscht
einsam.

Dann am Morgen
malt die Sonne
kreischende Feuer
über die starren Spitzen –
und ich bürste meine
Gedanken aus.
Einen Moment lang.

 

© Anke Fischer, Nov. 2020

Wandellesung „Trust Woman“

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Am Sonntag, 3. November fand die Lesung in der Weserburg Museum für moderne Kunst statt. Vor zahlreichen interessierten Zuhörerinnen lasen die Autorinnen ihre Texte zu den Werken von Andreas Bowers und ermöglichten damit ganz neue Wahrnehmungen und Interpretationen des Gesehenen. Wie jedes Mal war die Lesung sehr berührend und beglückend. Danke an alle Autorinnen!

Fotos von Andreas Otterstedt und Claus Szemeitat

 

Text zu Andrea Bowers: Installation, Briefe & Geschenkpapier (& Blumen) Read More

Lesen zu Kunst

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Am Sonntag, 9. September las ich in der GALERIE am schwarzen meer / raum2 zu Bildern der Berliner Künstlerin Isabel Pauer kurze Geschichten und Lyrik. Mit dabei waren Jan Rademann und Jana Knösel, zwei meiner talentierten Studierenden aus dem Seminar „Kreatives literarisches Schreiben“ an der Uni Bremen. Alle Texte entstanden direkt zu den Kunstwerken von Isabel Pauer, die hinter uns zu sehen sind.
Nachfolgend ein kurzer Text von mir…

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Alle meine Elfchen…

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…schwimmen auf der Weser

schrieb die Autorin Re Reh während des Schreiburlaubs in Bremen.
Zahlreiche Elfchen zu verschiedenen Themen entstanden.
Diese kurzen Gedichte folgen einem bestimmten Schema, das sich aus elf Wörtern zusammensetzt und einen jeweiligen Gefühlsausdruck verdichtet.
Auch die Autorin Annelie Havenstein schrieb eine Reihe von Elfchen, die hier nachgelesen werden können.

Lust bekommen, selber Elfchen zu schreiben?
Hier kommt eine Auswahl von diesen wunderbaren Gedichten:

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Re Reh (2016+2017):

Über Bremen:

Lokal-koloriert
in Bremen
Alle meine Elfchen
schwimmen auf der Weser.
Aquamarin. Read More

Mit den Studierenden von Culture4all im Museum

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In dieser Woche waren wir im Gerhard Marcks-Haus in der Ausstellung »Nach der Natur«. Diese zeigt einen besonderen Aspekt der Auseinandersetzung mit Natur und geht dabei der Frage nach, wie sich Bildhauer Natur zunutze machen, welche Strategien der Natur entlehnt werden und in den künstlerischen Prozess einfließen?

Im Seminar “Kreatives Schreiben” nutzten wir die Objekte als Impulse für Monologe und ein Märchen – passend zur “Wolke”… oder zur intellektuellen Betrachtung eines Kunst-Flecks (siehe rechts).

Die Ausstellung läuft noch bis 4. Januar 2015: zum Gerhard Marcks Haus

 

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Intellektuelle Betrachtungen eines Kunst-Flecks
„Das Unterbewusste spiele keine Rolle“, sagte mein Meister über mich. Warum schuf er mir dann ein Bewusstsein? Um mir meiner Rolle als Form und Nicht-Farbe bewusst zu werden? Dem Sinnzweck des Sinnlosen?
Ohne Augen sehe ich die grüne Schöheit der Infusionen, die mir gegenübersteht. Spüre die Schritte der Besucher aus der Suche nach Antworten. Doch mit der gleichen Grausamkeit verwehrt ihnen mein Meister die Fragen, wie mir das Recht auf höhere Instanzen, die das Unbewusste lenken könnten. Aber das Unterbewusste spiele keine Rolle bei ihm, sagte er.
So bleibt mir nur das Spekulieren, um meine hüllenlose Angst zu vergessen. Die Angst vor Antworten, die meinem Erleben jede Sinnhaftigkeit nehmen und mich dennoch hier zerfließen lassen. Vor dir.

Neue Kurse – neue Texte

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Heute starten wieder die regulären Schreibwerkstätten an der VHS Bremen mit:

Schreibwerkstatt: Spielend Kreativ Schreiben – Einsteiger
18 – 19.30 Uhr
03. März – 26. Mai 2014 (ausgebucht)

Schreibwerkstatt: Kreatives Schreiben – für Schreiberfahrene
20 – 21.30 Uhr
mit anschließendem Austausch im Café/Kneipe
05. März  –  21. Mai 2014 (ausgebucht)

Kreatives Schreiben in der Kunsthalle Bremen
14 – 17 Uhr
8. März + 5. April + 10. Mai + 14. Juni 2014 (ausgebucht)

Was machen wir denn dort, werden vielleicht einige Interessierte fragen? Read More

Ein Bubenstück

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Büttner- Die elf Frager

Da stand ER nun vor mir und fragte mich nach dem Sinn der Farbe Grün. Das Grün des Rasens müsse doch von der Natur mit einem besonderen Grunde ausgesucht worden sein.
Ich überlegte: Vielleicht, weil die Bäume und Sträucher grün sind?
Ja, natürlich, das Chlorophyll…, aber das meine ER nicht. Der technische Vorgang sei bekannt. Nein, es ginge um das Warum dahiner. Warum gerade grün?
Die anderen Jungs kamen hinzu und lauschten.
Der kleine Buck meinte, dass die Farbe etwas mit der Wellenlänge des Lichts zu tun habe.
ER schüttelte ungeduldig den Kopf. Nein.
Und ich zischte den kleinen Buck an: nicht die Technik, sondern das Warum des Grüns sei die Frage.
Die anderen blickten sich um, betrachteten den Rasen unter ihren Füßen und die Büsche am Rand, sahen sich an, schüttelten ratlos die Köpfe und seufzten, bis der Trainer zur Aufstellung rief und sich alle elf nebeneinander auf die weiße Mauer stellten.
Einer neben dem anderen, die Hände an den Seiten baumelnd und jeder für sich nachdenkend über das Grün und keine Antwort findend, standen sie mit dem Blick zur Kamera, bis der Fotograf den Auslöser drückte und ER  mich leise fragte: Und die Mauer, warum ist die weiß?

Büttner-Schreiben

Werner Büttner: Ein kulturimperialistisches Bubenstück, 11 Figuren aus Rosenholz, bemalt, 1987

 

Museumslyrik – Wortkunst zu Kunstwerken

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Im Frühsommer haben wir in der Schreibwerkstatt in der Kunsthalle Bremen verschiedene Texte und Geschichten zu Bildern verfasst. Es wurde verdichtet und fantasiert, geträumt, gezetert und vor allem: geschrieben.

Die Texte sind nachzulesen auf der Seite „Museumslyrik

Nachfolgend einige Auszüge zu Karl Schmidt-Rotluffs „Das rote Haus“ der TeilnehmerInnen der Schreibwerkstatt:

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Rote Haus_Rotluff

Karl Schmidt-Rotluff: Das rote Haus – Foto: AFR

Auf die (Holz-)barrikaden!

Mein Schornstein raucht nicht mehr!
Du fragst, wie es dazu kommen konnte?
Ich will es dir erzählen. Read More