Seitdem im Oktober das neue Semester an der Uni Bremen begonnen hat, darf ich wieder mehrere Seminare halten, die sich mit dem Schreiben beschäftigen, konkret: Schreiben zu Kunst. 

In zwei Seminaren mit dem Titel „Grundlagen der Ästhetischen Bildung“ sehen wir uns die Ausstellungen an und schreiben darüber unter dem Blickpunkt der Wahrnehmung. Wie erfahren wir Kunst? Wie beeinflusst die subjektive Wahrnehmung das Empfinden?

In einem weiteren Seminar unter dem Dach des Modulverbundes „Culture4all“ besuchen wir Museen in Bremen und sehen uns die Ausstellungen unter dem Kontext des aktuellen politischen und ökologischen Weltgeschehens an. Eindeutig gemischt ist hierbei die Auswahl der Objekte, von kaum politisch (SUNSET in der Kunsthalle) bis hochpolitisch (FlAGS in der Weserburg Museum für moderne Kunst). Spannend zu erschreiben sind die Werke, die Künstler:innen schufen, die sich mehrdimensional mit Themen beschäftigen. Und das hören wir auch in den Texten. Je mehr Fragen ein Kunstwerk stellt, desto größer ist die Bandbreite an Antworten. 

Wie gut also, wenn sich Kunst nicht auf den ersten Blick erschließt, sondern die Betrachter:innen sich einlassen und ihre persönliche Antwort finden müssen. Wie diese dann ausfällt, hängt ganz von der Erfahrungswelt der Betrachtenden ab. Alles ist möglich.