Dreamaholic…

By 18. April 2017 Lesungen No Comments

Die Lesung am 2. April in der Weserburg | Museum für moderne Kunst in Bremen liegt nun schon zwei Wochen zurück, aber wir freuen uns noch immer über die vielen ZuhörerInnen und das wunderbare Feedback zur Lesung und den Texten. In der Ausstellung Dreamaholic hatten wir uns zuvor in einem Workshop die Kunstwerke vorgenommen und ihnen Geschichten, Reflexionen und Gedichte zugeschrieben, aber auch Streitgespräche und Dialoge.

Hier gibt es weitere Impressionen der Lesung:

nach: Pekka Jylhä, Sateenkaari (Regenbogen)                       

Bunte Tropfen unter der Decke, der flüchtige Blick erfasst sie kaum.
Grün, gelb und rot und blau.
Vielleicht sollen sie leicht sein, wie Luftballons. Oder: Lonkelongs der Begriff, aus dem Sprachschatz eines einstigen Drei-Käse-Hochs entnommen.
Leicht und fluffig fliegen sie davon, aber nur, wenn sie mit Helion gefüllt und in einer Schreckensversion ein Flugzeug zum Abstürzen bringen. Wobei so ein echter Lonkelong vielleicht doch zu leicht und einmal geplatzt wohl auch eher ungefährlich bleibt. Außer im Magen eines jeglichen Tieres, daß ihn wegen seiner farbigen Buntheit verzehrte, wo er mit seiner Unverdaubarkeit dem Leben ein Ende zu setzen weiß. Doch Dummheit  – oh, political correct?: bitte sehr! – Unwissenheit – schützt vor Strafe nicht, in diesem Fall Schaden – und genau genommen, jenseits aller Höflichkeiten: Tot ist tot.
Bunte Lonkelongs, da fliegen sie oder auch nicht. Denn an zwei Seilen befestigt sind sie wohl doch nicht so leicht und wenn sie herunterfallen, zerplatzen sie – zu einem Scherbenhaufen vielleicht oder zerbeulen, einer PET-Flasche in der PET-Flaschen-Knautsch-Maschine gleich. Oder einfach nur: Autsch.
Doch wenn ich mich darunterstellte und die bunten Tropfen sich über mich ergössen, so würde das Rot zu meinem Kern: Lebenslust und Liebe, ganz tief drin. Eingehüllt in cooles Blau. Obenauf wäre ich grün, nicht vor Neid, denn wozu sollte ich anderen mißgönnen, was durch den Neid noch lange nicht meins?
Grün bin ich, nicht öko. Grün, weil es gut tut, der Seele und dem Auge, grün, weil es schmeckt und nährt, und grün, weil es verrückt ist, alles in Rauch aufgehen zu lassen, solange man wünscht zu verweilen auf diesem Planeten, noch grün und blau.
Es bleiben die Sprenkel aus gelb. Warm und fröhlich, und sauer macht lustig! Und sind wir nicht alle ein bischen Bluna? Ich will es, und du willst es doch auch! 

Katharina H.

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